Mittwoch, 26.03.2014

#5 Seit einer Woche in Japan

Hallo!!!

Ich bin tatsächlich schon seit einer Woche in Japan, und kann es selbst immer noch kaum glauben. Die Zeit ist echt schnell vergangen und ich habe schon unglaublich viel gemacht. Es tut mir leid, dass ich nichr früher mal geschrieben habe, aber ich kam nicht dazu und/oder hatte keine Lust. Ich könnte jetzt wahrscheinlich tausend Seiten lang erzählen, werde aber mal versuchen, mich ein bisschen kurz zu fassen. Zur Sicherheit habe ich schon mal mein Tagebuch geholt, so dass ich nachkucken kann, was ich so gemacht habe. In der einen Woche habe ich 35 Seiten geschrieben!

11 Stunden Flug

Wie ich schon geschrieben hatte, dauerte der Flug nach Tokyo beinahe 11 Stunden. Ich sah Filme, aß und versuchte zu schlafen. Ich glaube drei Stunden lang habe ich es tatsächlich geschafft. Das spannendste was passierte war eigentlich, dass wir Zollformulare ausfüllen mussten, die wir nicht richtig verstanden, so dass wir Angst hatten, etwas falsch zu machen. Aber nachdem wir aum halb neun morgens (Deutsche Zeit: 00:30) in Tokyo gelandet waren, bei der Passkontrolle unsere Resistence Cards bekommen und unsere Koffer gefunden hatten (war alles nicht schwer), erwies sich auch der Zoll als unproblematisch. Und danach wurden wir schon von AFS-Betreuern empfangen, mit denen wir etwas später auch zum Hotel fuhren (nachdem wir aus Unachtsamkeit den ersten Bus verpasst hatten).Auf dem Weg fuhren wir durch ein Bambuswäldchen, das sah wirklich toll aus. Im Hotel trafen nach und nach alle Austauschschüler ein, insgesamt waren wir 222! Zum Mittagessen aßen wir Onigiri und es gab traditionelle japanische Toiletten. Außer uns zu unterhalten machten wir nicht viel, Wir waren ganz schön müde. Zum Abendessen gab es ein riesiges Buffet und nach einer Rede des Direktors von AFS Japan gingen wir bald ins Bett.

Orientation in Tokyo

Am nächsten morgen mussten wir früh aufstehen und wurden aufgeteilt, ich war wie schon gesagt in der Tokyo-Gruppe. Unsere Busfahrt dauerte zum Glück nicht so lange, nach guten zwei Stunden kamen wir bei unserem Hotel in Shinjuku an. Dort erwarteten uns viele sehr sehr nette AFS-Betreuer und zwei Tage Programm. Zwar wussten wie vieles von dem, was uns erzählt wurde, schon, aber mir gefiel es trotzdem. Wir waren nach Herkunft in kleine Gruppen geteilt und ich war in der Europa-Mix-Gruppe. Wir verstanden uns sehr gut miteinander, und als wir uns am Freitagabend von einander verabschiedeten, heulten wir und am allermeisten die Betreuer. Wie aßen in diesen Tagen außerdem eine Menge leckeres Essen und auch Natto, was nicht ganz so lecker ist, aber lange nicht so schlimm, wie es aussieht. Wir badeten jeden Abend in einem öffentlichen Bad und redeten so viel Englisch, dass ich an einem Abend auf Englisch Tagebuch schrieb, weil es einfacher war, als auf Deutsch zu schreiben.

Endlich bei meiner Gastfamilie

Und am Samstag trafen wir dann endlich unsere Gastfamilien. Schon am Freitag wurden wir ständig gefragt, ob wir nervös seien, und ich war es eigentlich nicht, aber dann, am Samstag, war ich auf einmal doch ziemlich nervös. Wir fuhren mit dem Bus von unserem Hotel erst zum Haneda-Airport und dann weiter bis Yokohama-Station. Und dort wurden wir fünf Austauschschüler im Chapter Kanagawa (meinem Chapter) von unseren Gastfamilien erwartet. Mich erwarteten eigentlich nur meine Gasteltern und meine Gastschwester, meinen Gastbruder traf ich erst zuhause. 

Meine Gastfamilie ist jedenfalls sehr nett. Meine Okaasan (Gastmutter) ist Englischlehrerin, so dass wir uns gut verständigen können, sie versucht aber, so viel es geht Japanisch mit mir zu sprechen, und ich verstehe immer mehr. Da gerade Ferien sind sind sie und meine Gastgeschwister die ganze Zeit zu hause. Nur mein Gastvater geht morgens um halb sieben aus dem Haus und kommt abends um kurz vor zehn wieder, so dass ich ihn eigentlich nur am Wochenende gesehen habe. Sein Englisch ist nicht so gut, aber er versucht trotzdem immer wieder, mir etwas auf Englisch zu erklären. Sein "probably" ist zu einem running Gag geworden, weil es so lustig klingt. Mit meiner Gastschwester, die 14 ist, habe ich viel Spaß. Gestern waren wir im Kino, und da die Filme hier offenbar nicht synchronisiert werden und es ein englischer Film war konnte ich ihn gut verstehen, anders als das Fernsehen. Der Fernseher läuft ununterbrochen und auch wenn es lustig ist, Detektiv Conan oder andere Anime zu sehen, verstehe ich gar nichts. Nur mein Gastbruder (17) weigert sich beharrlich, Englisch zu sprechen. Er antwortet zwar auf meine Englischen Fragen, aber nur auf Japanisch. Auch wenn ich meiner Gastfamilie irgendwelche deutschen Wörter vorspreche, versucht er nie, sie nachzusprechen. Er spielt am liebsten Computer. Wir verstehen uns aber trotzdem gut. Wir haben außerdem einen Hund, Riki, der mich zuerst die ganze Zeit anbellte, mich jetzt aber liebt, weil ich ihn ständig streichel. Und im Nachbarhaus wohnt die Obaasan, die Großmutter, die außerdem zwei Katzen hat, Sora und Sakura.

Vorgestern war ich auch zum ersten Mal in meiner Gastschule und lernte meine Klassenlehrer und ein paar andere Lehrer kennen. Ich bekam auch meine Schuluniform und sie ist ziemlich groß, weil meine Beine so lang sind und der Rock sonst zu kurz wäre. Meine Schule ist da ziemlich streng. Ich habe auch schon eine Bento-Box, in die mir meine Okaasan dann immer Mittagessen machen wird. Meine Schule fängt aber erst am 7. 4. an. 

Das war's für's Erste

So, und was habe ich sonst noch so gemacht..? Tausend Sachen, würde ich sagen. Naruto im Shomen Jump gelesen, oder es zumindest versucht, jeden Abend gebadet, viel Japanisches Essen gegessen, Japanisch gelernt... Es würde ewig dauern alles zu erzählen, aber das war ja jetzt auch schon eine ganze Menge. Beim nächsten Eintrag werde ich dann auch Fotos einfügen, aber ich weiß gerade nicht, wie es geht.

Also, auf jedenfall noch mal viel Dank für die Emails und Kommentaren, auch wenn ich nicht alle beantwortet habe, habe ich micht darüber gefreut.

Pauline (oder Pau-chan, wie Obaasan mich nennt)