Dienstag, 03.06.2014

#23 Dienstag: Volleyball und positives über Schule

Volleyball😀

Nach der Schule spielte ich Volleyball. Das ist eine der Sachen, die mir gerade am meisten Spaß machen. In meiner Schule (und offenbar ist das in den meisten japanischen Schulen so) hat nämlich jede Klasse einen eigenen Volleyball. Das ist mal eine richtig gut Idee. Der Schulhof ist außerdem mit so grünen Gummimatten belegt, auf denen wir auch mit Hausschuhen herumlaufen. Und die in jeder Pause, genauso wie vor und nach der Schule voll mit Volleyball-spielenden Mädchen sind. Vor allem jetzt, da in zwei Wochen Ballfestival ist, da gibt es dann zwei Tage lang Turniere. Man konnte sich zwischen Volleyball, Basketball, Softball und Tischtennis entscheiden und ich habe Volleyball gewählt. Seit einer Woche komme ich sogar wegen dem Training früher zur Schule, wobei es gerade eigentlich kein Training gibt, weil alle die ganze Zeit lernen. Aber trotzdem gehen wir immer mal wieder in den Zehnminutenpausen runter, spielen ein bisschen und rennen dann wieder hoch zu unserem Klassenzimmer, das im dritten oder vierten Stock ist. Heute war es besonders albern. Und mir kam der Gedanke, dass das daran liegen könnte, dass alle ziemlich übermüdet und fertig mit den Nerven sind, und deshalb erstens nicht mehr wirklich Volleyball spielen können, und zweitens alles möglich extrem witzig finden. Ich glaube, die meisten schlafen gerade echt nicht viel. Auch in den Unterricht nehmen sie immer irgendwelche Hefte aus anderen Fächern mit, denn meistens können sie die Lehrer dazu bringen, ihnen wenigstens zehn Minuten für freies Lernen zu geben.

Nnachdem wir mit Volleyball aufhörten, war niemand da, mit dem ich heimgehen konnte, aber da ein Mädchen sagte, dass in der Bibliothek viele aus unsere Klasse seien, ging ich dort hin. Dort fragten mich dann welche aus meiner Klasse, ob ich lernen wolle, also setzte ich mich zu ihnen und versuchte mich mal wieder an Mathe, obwohl das ja nicht der Grund dafür gewesen was, dass ich kam. Aber es war auch ein Erlebnis; die ganze Bibliothek voll mit Mädchen aus allen Stufen, und wirklich jede schweigend über ihre tausend Bücher und zehntausend Hefte gebeugt. Sie haben wirklich extrem viele Hefte, da sie auch die Arbeitsblätter, oder zumindest die Hausaufgaben und Tests in Hefte kleben. Ich finde es ja irgendwie besser, Ordner zu benutzten, wie in Deutschland, aber das hat sich hier irgendwie nicht so durchgesetzt. Alle waren jedenfalls sehr konzentriert, wie ich es in Deutschland noch nie erlebt habe, bis wir dann um fünf heimgehen mussten.

Noch ein paar weitere positive Dinge in der Schule:

  • Die Wand hinter der Tafel ist komplett aus Kork, so dass man Listen und so dran pinnen kann.
  • Es gibt in jedem Flur mindestens einen Wasserspender, aus dem man trinken kann. Auch bei der Turnhalle gibt es welche.
  • Die Fußböden in den Klassenzimmern sind aus Parkett, weshalb es viel freundlicher wirkt. Auch die Türen sind aus Holz, genauso wie die Tische  und Stühle und teilweise auch die Wände. Im Flur sind die Böden zwar aus Linoleum, aber trotzdem wirkt es total freundlich. Man setzt sich im Flur in einen Kreis um sich zu unterhalten oder macht seine Hausaufgaben da. Vielleicht liegt das auch daran, dass man Hausschuhe trägt. Außerdem lässt man seine Sachen immer an seinem Platz und nimmt nur das Heft und das Buch mit, das man braucht. Und jeder hat einen Platz für die Schuhe, mit Schrank für die Jacke, einen Locker im Klassenzimmer und einen Platz bei der Turnhalle für die Sportschuhe. Jeder hat außerdem einen Regenschirmständer, seit neustem sogar zum abschließen. Das ist echt anders, in Deutschland würde ich meine Dinge nicht so ohne weiteres alleine in der Schule herumliegenlassen, aber hier denke ich nicht einmal darüber nach.

Es gibt noch mehr positive Dinge in meiner Schule, aber ich bin echt sehr müde und der Akku vom i-Pad fast lehr.

Pauline