Freitag, 09.05.2014

#18 Nachtrag zu: Erdbeben (II) und davon, nichts zu verstehen

Hallo

Da es so viele Fragen zu meinem letzten Eintrag gab, werde ich die hier mal beantworten;

Onsen - Yakiniku! (oder der Abend, an dem ich nichts verstand)

Also, Onsen sind heiße Quellen, in denen man badet. Ich glaube, es war einfach ein Missverständnis. Okaasan hatte mir schon mal gesagt, dass Obaasan mit uns essen gehen wolle, ob sie Yakiniku sagte, weiß ich nicht mehr, aber aus irgendeinem Grund hatte es an dem Termin nicht geklappt, weshalb sie es wohl verschoben hatten. So hatten wir beides für die Golden Week vor (was ich nicht wusste), aber da die ja ziemlich kurz war, schafften wir nicht beides, denke ich, weshalb dann wiederum das Onsen verschoben wurde, was ich aber nicht raffte. Denn Okaasan sagte meistens nicht Onsen, sondern den Namen des Onsen, zu dem wir fahren wollten, an den ich mich allerdings nicht mehr erinnere. Und da ich mir das Wort Yakiniku auch nicht merken konnte, verwechselte ich es.

Und dass ich Nachts nicht alleine in Tokyo herumlaufen sollte, ist mir auch klar. Ich hatte es auch nicht vor. Aber ich bin tatsächlich seit der Orientation nicht mehr in Tokyo gewesen, und damals kam ich nie aus dem Hotel raus. Also würde ich allmählich einfach mal gerne hinfahren, erst recht, da es ja ziemlich nah ist.

Erdbeben, das Zweite

Ich habe inzwischen mal geschaut, was im Internet über das Erdbeben steht und es klingt tatsächlich unheimlich. Ich wusste nicht, dass es ein so besonders starkes war, und die Stärke 4, von der ich sprach, war auf einer japanischen Skala, auf der Richterskala war es tatsächlich Stärke 6. In anderen Ländern, hieß es in einem Artikel, wären die Häuser reihenweise eingestürzt. Aber ich weiß jetzt aus eigener Erfahrung, dass japanische Häuser sehr erdbebensicher gebaut sind, denn man merkte tatsächlich überhaupt nichts davon, außer dass man mal ein paar Sätze deswegen wechselte. Am Mittwoch in der Schule sprach ich beim Mittagessen auch mit zwei Freundinnen darüber. Die konnten nicht so recht glauben, dass es das erste Mal war, dass ich ein Erdbeben erlebte. Sie sagten, hier sei man so daran gewöhnt, dass man auch während den Beben lernen oder schlafen würde. Und diesmal bin ich mir, obwohl sie Japanisch sprachen, wirklich sicher, dass ich es richtig verstanden habe, denn sie machten mir vor, wie sie schreiben, während der Tisch wackelt.

Karaoke

Gut, ich versuche mal, Karaoke zu erklären: Man bezahlt Geld, um dann ein paar Mikrofone und einen kleinen Raum zu bekommen. In dem Raum gibt es einen Bildschirm und kleine Computer, in denen man sich Lieder aussuchen kann. Wir waren zu sechst und immer der Reihe nach wählten wir ein Lied aus. Die Lieder werden dann der Reihe nach abgespielt und der Text auf dem Bildschirm eingeblendet. Der Unterschied zu Karaoke im Internet besteht nun darin, dass auch die einzelnen Töne und die Länge derTöne eingeblendet wird. Man singt ins Mikrofon und mit ganz leichter Verzögerung wird angezeigt, ob man die Töne trifft und lange genug aushält und auch andere Sachen, wie Triller oder so, die ich selbst nicht wirklich verstehe. Wenn das Lied dann zu ende ist, rechnet der Computer Punkte aus, 100 ist das höchste. Er zeigt auch auf einer Grafik an, wo man gut ist und wo schlecht, und alle sind immer bei Rythmus am besten. Den Rest verste ich auch nicht so ganz, denn es ist ja alles auf Japanisch geschrieben. Er zeigt auch noch mal einen Grafen, auf dem man sehen kann, bei welchem Teil des Liedes man gut, bzw. schlecht war. Otoosan meinte davor, ich solle mir keine Sorgen machen, denn es würde eh niemand zuhören, wenn man singt. Das stimmt nicht ganz, man hört schon immer mal wieder zu. Aber es stimmt, dass die, die gerade nicht singen, mit anderen Sachen beschäftigt sind, sich also gerade Lieder aussuchen oder Getränke holen oder essen oder so.

Das Karaoke hat mir tatsächlich Spaß gemacht, und ich habe Lust, mal wieder hinzugehen. Nur nicht so lange. Aber andere Freunde von mir meinten auch, dass 5 Stunden echt sehr lang sind. So zwei Stunden oder so ist okay.

 

Ich würde es gar nicht als Disziplin ansehen, dass ich so viel schreibe, es macht wirklich großen Spaß. Ich habe Blogs von Leuten gelesen, die mal einmal im Monat schrieben, und dachte, bei mir würde das bestimmt auch so, aber ich habe tatsächlich noch nie das Gefühl gehabt, schreiben zu müssen, ich will nur immer so viel erzählen.

Ja, es ist geplant, dass ich im Januar eine Prüfung machen soll (wobei ich mich, glaube ich, auch dagegen entscheiden könnte). 

Meine Emailadresse schreibe ich nicht, aber wenn irgendjemand was von mir will, kann er mich gerne über das Kontaktformular anschreiben :) Ich freue mich darüber.

Meine Schulfreunde lieben die deutschen Umlaute, ganz besonders das ü. Sie finden, es sieht so süß aus, wie ein Smiley.

Pauline